Kind und Karriere? Die besten Tipps

Frauen sehen sich heute in einer schwierigen Situation: Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts war ihre Rolle klar definiert. 1950 gingen gerade einmal 26 Prozent aller verheirateten Frauen in der damaligen Bundesrepublik Deutschland einer Beschäftigung nach. Der überwiegende Teil hingegen blieb zu Hause und kümmerte sich um Ehemann und Kinder.

Im Jahr 1980 betrug der Anteil immerhin bereits 48 Prozent. Zum Teil aus politischen Gründen zeigt die Statistik aus der ehemaligen DDR einen höheren Beschäftigungsanteil: Im Jahr 1950 waren 44 Prozent, 1980 bereits zwei Drittel aller Bewohnerinnen in das Berufsleben eingebunden. Drei Viertel aller Frauen im Alter zwischen 20 und 63 Jahren sind aktuell beschäftigt (Zahl von 2018). Doch nicht immer gelingt es, Berufsleben und Privates ideal zu vereinbaren.

Kind und Karriere zu vereinbaren macht Stress

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Was in so manchen Hollywoodstreifen so einfach erscheint, ist harte Arbeit. Nicht wenige Business Mums geraten gerade in den ersten Lebensjahren des Nachwuchses an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Denn immerhin ist nach dem oft anspruchsvollen Job die Arbeit nicht getan, sondern geht mit dem Haushalt weiter.

Die Kaufmännische Krankenkasse hat in einer Forsa Umfrage herausgefunden, dass sich 41 Prozent der Befragten von der Erziehung der Kinder überfordert fühlt. 40 Prozent finden es im Job stressig, ein Drittel macht der Haushalt zu schaffen. Hier einige weitere Details aus der Umfrage:

  • Besonders herausfordernd finden Eltern, alles unter einen Hut zu bringen
  • Jeder Fünfte hat das Gefühl, dass der Druck dabei nicht von sich selbst, sondern von der Gesellschaft aufgebaut wird.
  • Ein Drittel der Befragten gibt an, wegen der Mehrfachbelastung schon einmal depressive Gedanken gehabt zu haben
  • In diese Richtung geht auch eine Datenanalyse derselben Krankenkasse. Die Fehltage in der Arbeit wegen psychischer Belastung nimmt permanent zu.
  • Laut der Allgemeinen Ortskassen hat der Anteil der durch psychische Ursachen entstandenen Krankenständen von 2006 bis 2016 um mehr als die Hälfte zugenommen.

Belastend ist jedoch nicht nur die Mehrfachbelastung, sondern auch das permanente schlechte Gewissen mit dem Vollzeit berufstätige Frauen zu kämpfen haben. Nur in den wenigsten Fällen kommen die Vorwürfe vom Nachwuchs, oft sind es Bekannte und Familienmitglieder, die Frauen lieber zu Hause als hinter dem Schreibtisch sehen.

Sich von der Perfektion verabschieden

Der Haushalt muss perfekt geführt werden, die Küche glänzen, jeden Abend ein selbstgekochtes Menü auf dem Tisch stehen? Noch dazu möchte man eine begehrenswerte Partnerin sein, die schulischen Erfolge der Kinder gebührend feiern, bei jedem Schulevent dabei sein und immer parat sein, wenn der Arbeitgeber Überstunden anordnet? Dass es bei diesen hohen Ansprüchen unter Umständen irgendwann einmal zu einem Burn Out kommt, liegt auf der Hand. Denn immerhin hat der Tag nur 24 Stunden und man tut gut daran sich vom Perfektionismus zu verabschieden.

Besonders Frauen, die immer gewohnt waren, alles in Eigenregie zu erledigen haben oft Probleme wenn ein Baby auf die Welt kommt. Wenn der Wiedereinstieg in den Job erfolgt und ihre Ansprüche nicht herunterschrauben, können die Auswirkungen fatal sein. Daher lohnt es sich, schon so früh wie möglich ein Netzwerk aufzubauen. Großeltern waren zum Teil nur darauf um Hilfe gebeten werden und freuen sich auf eine gemeinsame Zeit mit den Enkelkindern.

Sind keine Familienmitglieder in der Nähe, übernehmen Leihoma und –opa gegen ein kleines Gehalt diese Aufgaben. Sie holen den Nachwuchs zum Beispiel von Kindergarten oder Schule ab, überwachen die Hausaufgaben und begleiten zu Freizeitaktivitäten. Auch eine Haushaltshilfe zu beschäftigen ist keine Schande. Somit ist der Haushalt erledigt, wenn man nach Hause zurückkehrt und man hat mehr Zeit für sich selbst und die Kinder.

Die Wahl des Arbeitgebers spielt eine wichtige Rolle

Wer nach der Karenz eine neue Stelle sucht, sollte den neuen Arbeitgeber sorgfältig auswählen. Immerhin gibt es zahlreiche Unternehmen, die viel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tun. Einer der wichtigen Punkte sind flexible Arbeitszeiten: Gleitzeitregelungen ermöglichen es zum Beispiel während der Schulzeit Gutstunden zu sammeln, die während der Ferien verbraucht werden können. In den letzten Jahren haben auch immer mehr Firmen erkannt, dass Home-Office Lösungen gerade bei Eltern für eine höhere Motivation sorgen. Wer zumindest zweimal pro Woche die Tätigkeit von zu Hause aus erledigen kann und sich den oft mühevollen Weg zur Arbeit spart, wird den Rest der Woche mit mehr Elan arbeiten.

Familienfreundliche Arbeitgeber bieten zum Teil auch Unterstützung bei der Kinderbetreuung an. Der Idealfall ist ein Betriebskindergarten, wo der Nachwuchs direkt am Arbeitsort betreut wird. Manchmal gibt es auch eine finanzielle Unterstützung oder Hilfe bei der Suche nach einer Tagesmutter.

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